Zur Zeit der Alemannen wurde das Meiste für den Eigenbedarf selbst angefertigt. Aus diesem Grund siedelten sich lange Zeit keine Handwerker an.
Im Jahr 1685 entstand in Nennigkofen eine Gerberei. Hier wurden Kuh-, Rinds- und Ziegenhäute bearbeitet und zur Hauptsache an Händler aus dem Welschland geliefert. Diese verkauften die Häute an der grossen Zurzacher Ledermesse. Ein kleiner Teil der fertig gegerbten Häute blieb jedoch im Dorf. Jeder Bauer besass ein Stück Leder auf Vorrat. Im Winter kam ein Schuhmacher auf Stör und mass der ganzen Familie die Schuhe an.
Der ausgedehnte Getreideanbau zur Zeit der Dreifelderwirtschaft verlangte zahlreiche Mühlen. Lange Zeit mussten die Bauern aus Lüsslingen und Nennigkofen ihr Mühlegut nach Leuzigen bringen. Im Jahr 1749 gelangte der damalige Riembergbesitzer Johann Ludwig von Vigier mit dem Ansinnen an die Regierung, eine . So wurde 1749 das erste Mühlegebäude erstellt. Erster Müller war ein Pächter namens Hans Ziegler aus Oberramsern. Im Jahr 1803 liess Niklaus Ramser am selben Ort die neue heutige Mühle erstellen. Seit 1939 ist der Mühlebetrieb eingestellt.
Von der Oele weiss man nur, dass sie mit der Mühle vom gleichen Bauherrn gebaut wurde. Ein Aquädukt leitete das Wasser von der Mühle zur Oele. Aus dem Gemeindeplan von 1772 sieht man, dass die Oele damals Urs Stuber gehörte.
Auch die nahe gelegene Aare bot Arbeitsplätze, z.B. für Schiffszieher. Im frühen 19. Jahrhundert wurde mit der Köhlerei begonnen, 1832 wird erstmals von einem schwimmenden Rechen berichtet, der in der Aare das geflösste Holz auffing. Noch heute zeugt der Flurname „Rechen“ von dieser Tätigkeit.
Mit der Eröffnung der Gäubahn 1876 verfügte Lüsslingen und Nennigkofen über einen Bahnanschluss, was die Ansiedlung von Industriebetrieben gefördert haben dürfte. Die Bahnlinie ist heute nur noch marginal in Betrieb, der Personentransport erfolgt mittels einer Buslinie.